Ich mag mal was zur Billig-Billig-Mentalität sagen und Kundenorientierung ist ohnehin mein Thema: Ich habe bei keinem meiner 9 Skoda einen Preisvergleich vorgenommen. Ja, tatsächlich. Und zwar nicht, weil ich im Geld schwimme und mir der Preis egal wäre. Für mich muss die Chemie stimmen; ich muss mich gut aufgehoben und beraten fühlen. Natürlich feilscht man manchmal auch, aber es gilt "leben und leben lassen".
Vom ersten Skoda an war mein Ansinnen, einen
Händler fürs Leben zu haben. Die ersten 7 Autos waren Firmenwagen und da war ich mir bewusst darüber, dass ich regelmäßig wiederkommen werde und auch den Service bei dem Autohaus machen möchte. Wenn man dann gleich gut mit dem Verkaufsleiter und auch dem Werkstattmeister klar kommt, dann sucht man nicht weiter. Und wenn es 500 € mehr auf der Rechnung sind, dann ist es mir das wert.
Und ein guter Händler denkt dann eben genauso ... er wurde dann nämlich auch über Jahre mein Kunde und verhielt sich identisch: "Ich kaufe nur bei dir und quetsche nicht den letzten Euro raus."
Nachdem ich Autos nun nur noch privat benötige und es bei dem langjährigen Händler zu gewissen Problemen kam (kein Vertragshändler mehr usw.), habe ich mich also umorientiert. Über langjährige Skoda-Forenteilnahme kannte ich einen händleR, der nett, kompetent und humorvoll schien. Vor allem war er auch in den Foren sehr engagiert und für manchen Spaß zu haben. Es war für mich daher vor 5 Jahren keine Frage, dass der private Wagen dort (500 km entfernt) bestellt wird. Und wieder kein Preisvergleich! Ich hatte einen Preis im Kopf und der wurde gehalten bzw. unterboten. Und bei der Abholung lag die Kiste dann voller Skoda-Artikel ... es wurde z. B. sogar an den damals 1 1/2-jährigen Enkel gedacht und so lag auch ein Skoda-Teddy auf der Rückbank. Für eine Unterkunft wurde auch gesorgt.
Ist das Kundenorientierung?
Im letzten Jahr habe ich dann mal angedeutet, dass ich so ab Mai 2020 gerne ein anderes Auto haben möchte und natürlich von ihm. Als es dann im Januar 2020 konkreter wurde, kam: "Ich habe da was für dich. Ist schon bestellt und von mir konfiguriert. Wenn du den nicht nimmst, dann gehörst du geschlagen." (also sinngemäß)
Es war viel mehr drin und dran, als ich mir eigentlich erhofft hatte. Es war quasi der Traum-Karoq. Noch mal mit meiner eigentlich gewünschten Konfiguration verglichen und dann festgestellt, dass der Rabatt durch eine "Bestellwoche" so gut war, dass ich nicht mehr viel nachdenken musste. Nur noch die Farbe geändert und Auftrag unterschrieben. Und ich habe wieder nicht verglichen. Der Preis (Rabatt) war gut - denke ich - und vor allem ist ja bei mir nicht mit direkten Folgegeschäften zu rechnen (Inspektionen etc.). Folgeverträge kommen dann höchstens über Empfehlungen und das hat nun tatsächlich auch mal geklappt.
Wäre das Auto für mich nur Fortbewegungsmittel, dann würde ich sicherlich - wie mancher bei Toilettenpapier - nach dem besten Schnäppchen Ausschau halten und jeden 100er rausquetschen, der geht. Ich bin aber vielleicht ein Spinner, für den mehr dazu gehört. Ggf. ist das nicht mehr zeitgemäß, aber so ticke ich dann wohl (nicht nur bei Autos). Für mich zählt Qualität ... nicht nur beim Produkt, sondern auch bitte gerne beim Drumherum. Der Slogan meiner inzwischen verkauften Firma war:
"Qualität ist ... wenn der Kunde wiederkommt und nicht die Ware!" Und das liegt eben nicht nur am eigentlichen Vertragsgegenstand.
Und um zur Kundenorientierung zurückzukommen: Was geht denn mehr? Geschenk für Enkel im Auto. Ein genau für mich passendes Traumauto schon in der Pipeline zu haben. Mich bei Zugankunft vom Bahnhof mit dem gleichen Auto abzuholen, das ich einen Tag später in Empfang nehmen darf (nur eine andere Farbe) und dann erstmal einen netten Abend gemeinsam verbringen. Mit mir zusammen bei der Auslieferung vor der Karre zu stehen und gemeinschaftlich das Grinsen im Gesicht zu haben. Ja, aber ist auch einfach
ein wunderschönes Auto!
@Black RS hat da noch viel mehr tolle Erfahrungen und Erlebnisse.
Sowas passiert, wenn Autokauf mehr als Konsum und Feilschen ist.
@Black RS und ich kennen uns nicht persönlich. Uns verbindet eine kurze gemeinsame Forenteilnahme (Octavia) und eben der gleiche händleR. Aber alleine der zweite Punkt ist so bedeutend, dass automatisch eine Zusammengehörigkeit entsteht und man sich freut, wieder eine gemeinsame Plattform (weil gleiches Skoda-Modell) zu haben.
@oxygen ist das der längste Beitrag im Forum?
Tut mir leid, wenn so viel zu lesen ist. Aber es gibt halt Themen, zu denen es völlig unterschiedliche Sichtweisen gibt und mancher viel zu erzählen hat. Aber genau davon lebt so ein Foren-Organismus. Es muss nicht immer nur technisch sein ...